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Glossen (zum alltäglichen Wahnsinn)
Stichwortsuche im "Roten Punkt":

Die Glossen dieses 50. Heftes nehmen ausschließlich Bezug zu Nachrichten aus der Rubrik "Kultur", damit deren deplorabler Zustand an dieser Stelle nicht unbeleuchtet bleibt und im passenden Kontrast zu meinen eigenen kreativen Beiträgen steht, die neben den "belletristrischen" Beiträgen aus bildnerischen Arbeiten und aus Musik bestehen, die gratis herunter geladen werden kann. Ich kann es kaum glauben, dass es auch noch eine Rubrik "Klatsch" gibt und traue mich nach der Rubrik "Kultur" schon gar nicht mehr, dort hinein zu sehen.

Nur eine? Oder: Spät, aber immerhin!

Brandenburg/Havel (ddp). Altbischof Wolfgang Huber hat das politische und menschliche Wirken des verstorbenen FDP-Ehrenvorsitzenden und früheren Bundeswirtschaftsministers Otto Graf Lambsdorff gewürdigt. «Um ihn trauert unsere Nation. Um ihn trauert eine internationale Gemeinschaft», sagte Huber am Samstag beim Trauergottesdienst im Dom zu Brandenburg/Havel. Lambsdorff habe politisch prägend gewirkt, in seiner Partei, in Institutionen, Gremien und internationalen Netzwerken.
«Einsatzbereitschaft bis zum letzten Atemzug - so werden ihn die in Erinnerung haben, die ihn in den letzten Wochen und Monaten auch öffentlich noch hören konnten», sagte Huber. Er erinnerte daran, dass Lambsdorff, der als 18-Jähriger wenige Wochen vor Kriegsende bei einem Tieffliegerangriff schwer versehrt wurde, mehr als ein Vierteljahrhundert dem Bundestag angehörte. Mit über 70 Jahren habe er die «Riesenaufgabe» auf sich genommen, den Weg zur Entschädigung von Zwangsarbeitern aus dem Zweiten Weltkrieg zu bahnen.

Auch das findet seinen Platz in der Rubrik "Kultur"

Los Angeles (ddp). Der wegen angeblicher außerehelicher Affären in die Kritik geratene Profigolfer Tiger Woods will größeren Imageschaden abwenden. Er ließ es per Gericht britischen Medien untersagen, etwaige Nacktbilder oder Sexvideos von ihm zu veröffentlichen, wie der Internetdienst «TMZ» berichtete. In dem von der Promiseite veröffentlichten Schreiben von Woods´ Anwälten vom Donnerstag hieß es, das Verbot sei kein Eingeständnis, dass solch kompromittierendes Material über den Ersten der Golfer-Weltrangliste existiert.
Möglicherweise auftauchende Fotos oder Filmaufnahmen, die Woods nackt, teilweise nackt oder «ihn während jedweder sexueller Aktivität» zeigten, könnten sehr gut gefälscht sein, ließ die britische Anwaltskanzlei die Medien wissen. Der 33-Jährige habe keine Kenntnisse von deratigem Material und hätte Nacktbildern niemals zugestimmt.
Wenn man berühmt ist, wird das Rechtsgut der Privatsphäre zum Kulturgut und deshalb ist diese Nachricht in der Rubrik "Kultur" genau richtig platziert. Wo kämen wir denn hin, wenn Prominenten Privatsphäre zugestanden würde?! Eine ganze Medienindustrie wäre mit einem Schlage überflüssig. Ergo müssen wir an die Heerscharen verhinderter Arbeitsloser denken und in der Kultur auch solche Nachrichten über uns ergehen lassen!

Selbst die Post gibt sich kulturbewußt

Da es bei den Yahoo-Nachrichten keine eigens eingerichtete Rubrik "Verbraucher" gibt, war es das Naheliegenste, das Folgende folgerichtig in der Rubrik "Kultur" unterzubringen:
Bonn (AP) Die Deutsche Post will vor Weihnachten kein Nachporto bei privat versandter bunter Weihnachtspost erheben. Von einer entsprechenden Regelung wolle man vor dem Fest keinen Gebrauch machen, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur AP. Die «Lübecker Nachrichten» hatten berichtet, wer einen farbigen Brief oder eine bunte Postkarte statt mit 90 nur mit 55 Cent beziehungsweise 45 Cent frankiere, laufe Gefahr, dass die Sendung zurückgehe oder der Empfänger Nachporto zahlen müsse. «Weder schicken wir Sendungen zurück, noch erheben wir Nachporto», betonte der Post-Sprecher.
Eigentlich müssen manche farbige Briefumschläge mit 90 Cent frankiert werden. Der Grund ist nach Angaben der Post, dass gerade rote Umschläge häufig nicht maschinell lesbar sind und deshalb von Hand sortiert werden müssen. Ähnliche Schwierigkeiten gebe es bei grünen und blauen Umschlägen. Die Post wies darauf hin, dass solche Brief wegen der Bearbeitung von Hand gerade an den Tagen mit Spitzenaufkommen länger unterwegs sein könnten.

Reinlichkeit auf der ganzen Linie

Endlich weiss ich, warum ich ganz instinktiv ein Leben auf dem Lande gewählt habe:
Rom (AP) Papst Benedikt XVI. findet lobende Worte nicht nur für die Bemühungen zur Reinhaltung der Luft, auch der Kampf gegen eine von ihm festgestellte geistige Umweltverschmutzung liegt ihm am Herzen. Benedikt erklärte am Dienstag in einer Ansprache an der Spanischen Treppe in Rom, jedermann müsse gegen die Luftverschmutzung aktiv werden. In einigen Teilen der Stadt könne man die Luft schon nicht mehr atmen. Daneben gebe es aber noch eine andere Form der Umweltverschmutzung, die zwar weniger spürbar, aber nicht weniger gefährlich sei. Das sei die «Verschmutzung des Geistes». Die Menschen in den Städten verlören zunehmend ihre Seele, würden mehr und mehr zu Objekten ohne Gesicht, beklagte der Papst. Man grüße sich nicht mehr oder lächele sich an.

Jetzt ist Phantasie gefragt!

München (AP) Mit Socken und Nachtwäsche kann man Männer und Frauen an Weihnachten am meisten ärgern. In einer Umfrage für den «Focus» sagten 69 Prozent der Frauen und 63 Prozent der Männer, sie wollten keinesfalls Socken oder Strümpfe geschenkt bekommen. Nachtwäsche ist bei 62 Prozent der Männer und 57 Prozent der Frauen unbeliebt. Unterwäsche mögen 60 Prozent der Männer und 55 Prozent der Frauen nicht unter dem Weihnachtsbaum, bei Parfüm sind es 39 Prozent der Männer und 28 Prozent der Frauen.
Geldgeschenke machen 36 Prozent der Frauen und 31 Prozent der Männer keine Freude, Gutscheine 27 Prozent der Männer und 20 Prozent der Frauen. Selbstgebasteltes mögen 25 Prozent der Männer und 16 Prozent der Frauen nicht. Bei Büchern kommt bei 22 Prozent der Männer und 16 Prozent der Frauen keine Freude auf. Das Meinungsforschungsinstitut polis/USUMA hatte für den «Focus» 1.005 repräsentativ ausgewählte Personen befragt.

Das hätte ich sonst nicht gewußt, ich schwöre es!

Los Angeles (ddp). Kendra Wilkinson, Ex-Freundin von «Playboy»-Gründer Hugh Hefner, ist zum ersten Mal Mutter geworden. Ihr Sohn Hank Baskett IV kam in der Nacht zum Freitag in Indianapolis per Kaiserschnitt zur Welt. Alle seien glücklich und wohlauf, sagten die 24-Jährige und ihr Ehemann, der Football-Spieler Hank Baskett, dem US-Sender E!. Das Paar hatte sich 2008 während einer Party in der Playboy-Villa kennengelernt und dort auch im Juni geheiratet.
Hugh Hefner hatte wenige Stunden vor Wilkinsons Niederkunft die angeborenen Mutterqualitäten seiner Ex-Freundin gewürdigt. «Sie wird eine wunderbare Mutter abgeben», sagte der 83-Jährige dem Sender. Sein Liebesleben mit seinen drei Freundinnen Wilkinson, Holly Madison und Bridget Marquardt war in der Realityshow «Girls Next Door» dokumentiert worden. Mittlerweile lebt Hefner mit drei neuen jungen Gespielinnen in der Playboy-Villa.

Durchaus Erfreuliches

Den Kindern gehört die Zukunft, die wir Erwachsenen ihnen bereiten. In diesem Lichte ist folgende Initiative nur lobenswert:
Berlin (ddp-bln). Das Berliner Grips Theater und der Gasversorger Gasag suchen Nachwuchsautoren für zeitgenössisches Kindertheater. Bis zum 28. Februar 2010 können sich junge Dramatiker mit Arbeitsproben um den «Berliner Kindertheaterpreis 2011» bewerben, wie die beiden Veranstalter mitteilten. Gesucht würden «keine Märchen, Fantasy- oder Tiergeschichten», sondern Theaterstücke aus dem Lebensalltag von Kindern.
Der mit 7000 Euro dotierte Preis wird zum dritten Mal vergeben. Der Jury gehört unter anderen der Schauspieler Axel Prahl an. Das erstplatzierte Theaterstück wird im Grips-Theater uraufgeführt. Das Siegerstück der ersten Wettbewerbsrunde, «schwarzweißLila» von Volker Schmidt, wurde nach Angaben des Theaters seit seiner Premiere 2007 bisher über 70 Mal aufgeführt.

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