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Glossen
(zum alltäglichen Wahnsinn)

 



Es kann weiterhin gehartzt werden


Berlin (dpa) - Die Bundesregierung will bei der vom Verfassungsgericht verlangten Neuregelung der Hartz-IV-Regelsätze für Langzeitarbeitslose nun doch an den eingeführten Begriffen festhalten.

Regierungssprecher Steffen Seibert verwies am Freitag darauf, dass die Bezeichnung Hartz IV zwar im Volksmund gebräuchlich sei, im Sozialgesetzbuch aber andere Begriffe wie Grundsicherung oder Regelsätze verwendet würden.

Seibert wies einen Bericht der «Süddeutschen Zeitung» (Freitag) zurück, wonach das Kanzleramt Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) bei dem Ansinnen gestoppt habe, den Begriff Hartz IV durch die Bezeichnung Basisgeld zu ersetzen. Von der Leyen habe sich für eine Änderung ausgesprochen, weil der allgemein gebräuchliche Begriff Hartz IV negativ besetzt sei. Auf entsprechende Nachfrage versicherte Seibert: «Die Kanzlerin pfeift nicht zurück.» Sie stünde in ständiger Absprache mit den zuständigen Ministern, vor allem wenn es um Regelungen der sozialen Grundsicherung gehe.

 



Reduzierung tut not


Die Bundesvorsitzende des Verbandes Die Jungen Unternehmer, Marie-Christine Ostermann, hält nichts von einer gesetzlichen Frauenquote für Konzerne. Unternehmen müssten frei entscheiden können und ihr Personal nach Qualifikation und nicht nach Geschlecht aussuchen dürfen, sagte die Chefin des Verbandes Die Jungen Unternehmer am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Die 32-Jährige ist seit 2006 geschäftsführende Gesellschafterin des Familienunternehmens Rullko in Hamm, einer Lebensmittelgroßhandlung mit 150 Beschäftigten. Seit Juli sitzt sie im Aufsichtsrat der Optikerkette Fielmann.

"Ich wurde in meinem Berufsleben aufgrund der Qualifikation ausgesucht - nicht wegen des Geschlechts", sagte Ostermann. "Mit einer Quote hätte ich mich auf mein Geschlecht reduziert gefühlt." Eine Quote tue weder den Unternehmen noch den Frauen einen Gefallen. EU-Gleichstellungskommissarin Viviane Reding hat mit gesetzlichen Quoten gedroht, sollten bis Ende 2011 nicht deutlich mehr Frauen in den Aufsichtsräten hierzulande sitzen. Einen höheren Frauenanteil forderte sie auch in den Vorständen der Unternehmen.

Ostermann dagegen forderte statt starrer Regeln bessere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Deutschland - mehr Kindergartenplätze oder mehr Ganztagsschulen. Zudem müssten die Politik, die Schulen und auch die Unternehmen selbst mehr Mädchen motivieren, sich für einen technischen Beruf zu entscheiden. "Viele Chefposten heute werden mit Ingenieuren besetzt." Der Girl's Day etwa - Mädchen lernen einen Tag lang einen typischen Männerberuf kennen - sei eine "tolle Sache", sagte Ostermann.

 



Das Jetzt liegt nicht mehr in der Zukunft


Jetzt hat er so richtig Zeit, um Bücher zu schreiben:


Berlin (dpa) - Bundespräsident Christian Wulff hat Thilo Sarrazin aus dem Vorstand der Bundesbank entlassen. Dies bestätigte Sarrazin der Nachrichtenagentur dpa in Berlin.

«Das Thema Bundesbank ist für mich damit abgeschlossen», sagte Sarrazin. Er hatte mit seinen Thesen zur mangelnden Integrationsfähigkeit von Muslimen eine heftige Debatte in Deutschland ausgelöst.

Der frühere Berliner Finanzsenator Sarrazin hatte sich bereits unter Vermittlung von Vertretern des Bundespräsidenten mit der Bundesbank auf einen Rückzug geeinigt. Die Bankspitze wollte wegen der umstrittenen Thesen nicht mehr mit Sarrazin zusammenarbeiten. Nach dpa-Informationen ist die Urkunde, mit der Sarrazin vom Amt entbunden wird, von der Bundesregierung gegengezeichnet.

Von der Bundesregierung gegengezeichnet, so hat alles seine Ordnung, mit gewohnter Gründlichkeit. Das Jetzt liegt nicht mehr in der Zukunft.

 



Aus deutschen Landen


München (dapd). Zwei wuchtige Schläge braucht der München Oberbürgermeister Christian Ude. Wenige Sekunden nach 12.00 Uhr mittags sitzt der Zapfhahn fest im Bierfass. "O'zapft is" ruft er. "Auf eine friedliche Wiesn", der zweite Teil des Spruches, mit dem er am Samstag das Oktoberfest eröffnet, geht bereits im Jubel der tausenden Besucher im Schottenhammel-Bierzelt unter.

Erst jetzt geht der Rummel zum 200. Geburtstag der Wiesn richtig los. Hunderte Bedienungen auf dem ganzen Oktoberfest starten beladen mit frisch gefüllten Maßkrügen, um den durstigen Besuchern Bier zu bringen, die nur zu bereitwillig bis zu 8,90 Euro pro Liter zahlen. Traditionell gibt es den Gerstensaft am ersten Tag erst nach dem Anzapfen und so hatten das ganze Bierzelt Ude wie einen Heilsbringer begrüßt, als er kurz zuvor unter Fanfarenklängen und Jubel zum Anzapfen ins Zelt gekommen war.

€ 8.90 für eine Maß, da ist ein Heilsbringer vonnöten, um das zu verschmerzen!

 



Aus deutschen Landen II


Das konnte natürlich nicht ausbleiben:


München (dapd). Bei Schlägereien mit Maßkrügen sind auf dem Oktoberfest mehrere Menschen teils schwer verletzt worden. Ein australischer Tourist erlitt eine Hirnblutung, wie die Münchner Polizei am Sonntag mitteilte. Er war am Samstag in einem der Festzelte mit zwei Franzosen in Streit geraten. Einer der beiden soll ihm den massiven Krug auf den Kopf geschlagen haben.

Ein Kanadier trug der Polizei zufolge am Samstag eine Gehirnerschütterung und eine Platzwunde davon, als ihm ein 20-jähriger Münchner im Streit einen Maßkrug so fest auf den Kopf schlug, dass der Krug zersplitterte. Die Scherben verletzten zudem zwei Begleiter des Kanadiers.

 



Aus deutschen Landen III


Wie schwierig es ist, eine Nachricht schlüssig zu formulieren, zeigt das Folgende:


Ilmenau (dapd-lth). Ein nackter Schwimmer hat sich an einem Stausee im thüringischen Ilmenau von einem Angler beobachtet gefühlt und ihm daraufhin ins Gesicht geschlagen. Wie die Polizei mitteilte, hatte der Angler seine Videokamera eingeschaltet, um den Fang eines dicken Fisches festzuhalten. Als der Badegast dies bemerkte, stieg dieser aus dem Wasser und griff den verdutzten Mann an. Anschließend zog er den Angler ins Wasser und warf die Kamera mitsamt Stativ hinterher. Die Speicherkarte steckte er vorher ein.

 


 

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